Pflegeheime mit Spezialisierung

27.07.2017

 

Pflegeheime mit Spezialisierung

Einleitung

Der Trend zur Ambulantisierung im deutschen Pflegemarkt hat Fahrt aufgenommen. Während das Kerngeschäft der stationären Pflege zwischen 2013 und 2015 mit 2,5 Prozent nur moderat gewachsen ist, nahm die Zahl ambulanter Pflegedienste im gleichen Zeitraum um zwölf Prozent zu. Das größte Wachstum erfuhr der Bereich der Tagespflege, hier stieg die Zahl der Plätze um 18 Prozent. Für Betreiber stationärer Pflegeeinrichtungen wird es zunehmend schwieriger, sich am Markt zu profilieren. Neben Angeboten für betreutes Wohnen führt ein Weg führt über Spezialisierung und Fokussierung. Von den rund 11.400 Pflegeheimen mit vollstationärer Versorgung, die es momentan in bundesweit gibt, konnte an 2.310 Standorten mindestens eine Spezialisierung festgestellt werden. Häufigster Schwerpunkt ist eine Spezialisierung auf den Bereich Demenz.

Pflegeheime mit Spezialisierung

Schwerpunkt

Anzahl

Alkoholiker

292

Apalliker (Wachkoma)

532

beatmungspflichtige Bewohner

252

Blinde

431

Demenzkranke & Alzheimer

1.843

geistig Behinderte

521

Gerontopsychiatrische Bewohner

1.386

jüngere Schwerstpflegebedürftige

334

Langzeitschwerstpflegebedürft.

811

Multiple Sklerose (MS)

645

neurologische Erkrankungen

397

neurologische Erkrankungen

397

psychisch Kranke

833

Reha-Phase F

126

Schädel-Hirn-Verletzte

40

 

Pflegeheime für Demenzkranke

Ausgewertet wurden die Pflegeangebote sämtlicher Pflegeeinrichtungen in Deutschland. Neben einer vollstationäre Versorgung und Angeboten für Kurzzeit- und Tagespflege werden diverse Schwerpunkte angeboten. Die Auswertung zeigt, dass 1.843 Standorte von Pflegeheimen Angebote speziell für Demenz und demenziell erkrankte Menschen zur Verfügung stellen. Dies entspricht einem Anteil von rund 17 Prozent des Gesamtmarktes. Unter diesen Häusern sind etwa 250 Häuser gelistet, deren ausschließlicher Fokus auf dem Gebiet der Demenz liegt. Diese auf den Bereich der Demenz spezialisierten Einrichtungen stellen in der Regel weniger als 70 Plätze zu Verfügung.

Pflegeheime für beatmungspflichtige Wachkomapatienten

Einen weiteren Schwerpunkt bildet die Spezialisierung von Pflegeheimen für Beatmungspflege und dauerbeatmete Wachkomapatienten. Dieses Segment der außerklinischen Intensivpflege wird zunehmend aus Akutkliniken und Krankenhäuser in die häusliche Umgebung oder alternativ in sogenannte Intensiv-Wohngruppen verlagert. Die Pflege und Betreuung wird in beiden Fällen durch spezialisierte ambulante Pflegedienste mit Fokus in der außerklinischen Intensivpflege gewährleistet. Zusätzlich zeigt die Auswertung auch stationäre Pflegeeinrichtungen, die eine Spezialisierung in dem Segment der Beatmungspflege und Versorgung von Wachkomapatienten aufweisen. Die Analyse listet bundesweit rund 250 Häuser, die beatmungspflichtige Patienten versorgen. Wie die Spezialeinrichtungen für Demenz verfügen auch Häuser für Beatmung und Pflege von Wachkomapatienten über kleine Einheiten mit bis zu 50 Plätzen und einem erhöhten Personalbedarf.

Pflegeheime für jüngere Schwerstpflegebedürftige

Neben typischen vollstationären Pflegeangeboten für ältere Menschen profilieren sich stationäre Einrichtungen durch Angebote für jüngere Pflegebedürftige. Die Analyse der Spezialisierungen von Pflegeheimen zeigt, dass 334 Häuser eine Spezialisierung in dem Bereich der Pflege und Betreuung jüngerer Schwerstpflegebedürftiger aufweisen. Diese Spezialisierung grenzt häufig an das Segment der außerklinischen Intensivpflege und tritt in Kombination mit weiteren krankheitsspezifischen Spezialisierungen wie beispielsweise Multiple Sklerose (MS) oder neurologischen Erkrankungen auf.

Weitere Spezialisierungen von Pflegeheimen

Bei den Schwerpunkten und Spezialisierungen von Pflegeheimen können mehr als 20 Arten unterschieden werden. Neben den beschriebenen Spezialisierungen für Demenz, Beatmungspflege und die Pflege jüngerer Patienten zählen diverse Krankheitsbilder wie beispielsweise Schädel-Hirn-Verletzte, neurologische Erkrankungen und die Pflege psychisch Kranker zu den Pflegeschwerpunkten. Die folgende Grafik enthält eine Übersicht der Spezialisierungen von Pflegeheimen.

Fazit

Der Konkurrenzdruck im stationären Segment des Pflegemarktes nimmt zu und Betreiber von stationären Pflegeeinrichtungen setzen zunehmend auf eine Spezialisierung der Angebote. Neben Angeboten für betreutes Wohnen und sogenannte Residenzkonzepte setzen Pflegeheime Schwerpunkte in der Pflege und Betreuung der Patienten. Mehr als 20 Prozent der Häuser weisen Spezialisierungen, unter anderen auf dem Gebiet der außerklinischen Intensiv- und Beatmungspflege, auf.

Quellenangaben

Sebastian Meißner, pflegemarkt.com, Auswertung der Standortprofile von 11.400 stationären Pflegeeinrichtungen

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